Konzertbericht: Architects, While She Sleeps und Counterparts am 29.1.2018 in München

Es war mal wieder soweit, die Architects haben die deutschen Konzerthallen erneut zum Beben gebracht. Mit an Bord waren While She Sleeps und Counterparts. Die Tickets haben sich bereits im Vorverkauf wie geschnitten Brot verkauft, nichts Neues für die Briten. Wir waren am 29. Januar vor Ort in der Tonhalle München. Was ihr verpasst habt, berichten wir euch wie immer in Wort und Bild. Spoiler: Es war guuuut! Sehr gut!

Hier findet ihr eine Spotify-Playlist zum Konzert.

 

Vorneweg durften Counterparts die Menge aufheizen. Erst kürzlich im Dezember waren die Kanadier mit Amity Affliction unterwegs (wir berichteten) und stehen nun als Vorband der Architects auf der Bühne. Wie gewohnt hat der kanadische Hardcore die Trommelfelle der Besucher schon ordentlich in Wallung gebracht. Dem Eindruck vom Dezember bleibt also nichts hinzuzufügen.

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Danach waren While She Sleeps an der Reihe. Nachdem wir die Briten beim With Full Force letztes Jahr wetterbedingt nicht sehen konnten, waren wir natürlich umso gespannter (mehr dazu im Festivalcast #2). Der Ersteindruck wurde etwas getrübt, als Sänger Loz zu Beginn so gar nicht nach While She Sleeps klang und auch die Gitarren etwas im Schlagzeug untergegangen sind. Aber die Stimme saß nach dem ersten Song und auch die Gitarren schmetterten spätestens bei Civil Isolation auch ordentlich mit. Live hören sich While She Sleeps noch eine Ecke härter an, was bei der musikalischen Vergangenheit nicht verwunderlich ist. Ein paar ältere Songs hatten die Jungs auch dabei, das Publikum wurde jedoch deutlich mehr von den neueren Stücken in Bann gezogen. Loz hatte auch kein Problem mit Fankontakt und stürzte sich wagemutig ins Fangemenge. Im Laufe des Konzerts waren die 12 Jahre Banderfahrung konsequent spürbar. While She Sleeps machen ordentlich Laune vor der Bühne. Mit einem Hurricane verabschiedeten sich While She Sleeps gebührend und machten Platz für den Headliner.

Gegen halb 10 war es dann soweit: die Metalcore-Ikonen aus Brighton ließen sich auf die Bühne jubeln. Der Sound schmettert, die Lautstärke stimmt, die Band ist offensichtlich heiß auf ihre Show. A Match Made in Heaven bringt die Massen in Wallung und die Halle zum Wackeln. Eine Perfekte Mischung aus Alt und Neu zauberten die 5 Jungs auf die Ohren, darunter mit Alpha Omega und Black Blood auch alte und eher seltene Songs. Wer damit noch nicht zufrieden war, der konnte sich an Pyro und Konfetti erfreuen.

 

Konsequent wie eh und je beanstanden die Architects eine große Bandbreite an Missständen, sowohl in den Songs, als auch in den Pausen dazwischen. Von Schafen ist die Rede und dem Mut aufzustehen, den Mund zu öffnen. Aber nicht nur politisch und sozialkritisch ging das zu, auch für Spaß war gesorgt. Sam hatte sogar einen Witz im Gepäck: What is Batman running away from church? – Christian Bale! Als Stand-Up-Comedian hat Sam zwar noch einen langen Weg vor sich, als Musiker ist er jedoch da angekommen, wo viele nur davon träumen. Zu Doomsday wird nochmals auf den schweren Verlust des Gründungsmitglieds Tom Searle hingewiesen und Sam bedankt sich für den aufbauenden Zusammenhalt der Fangemeinde. Das emotionale, von Tom halb fertiggestellte Stück Doomsday leitet den Abend aus. Nachdem sich die Briten nochmal für zwei Songs auf die Bühne rufen lassen, ist dann aber nach knapp anderthalb Stunden Schluss mit der überaus gelungenen Show. Wir sind gespannt auf das neuangekündigte Album und die darauffolgenden Auftritte.