Reload 2023 – Nachbericht

 

Wir sind Fans! Wir sind Metal-Fans! Wir sind Reload-Fans! … und Fan von Bier unter freiem Himmel! Das Reload hat uns auch in diesem Jahr wieder absolut überzeugt und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch im nächsten Jahr tun! Das sagt uns das Gefühl und auch die ersten Band-Ankündigungen für 2024:

Amon Amarth, Behemoth, Emilbulls, Hatebreed, Lionheart und weitere Hochkaräter.

Schon bei dieser Liste sollte allen klar sein, dass auf dem Reload Festival 2024 vom 15. – 17. August 2024 hochkarätig gerockt und ausgelassen gefeiert wird!

Aber jetzt wollen wir euch erstmal berichten, warum wir auch dieses Jahr wieder so überzeugt wurden!

 

 

Wie ihr bereits in der Einleitung lesen konntet, sind für 2024 schon einige fette Bands bestätigt. Dabei handelt es sich nicht um Lückfüller für das erste Line-Up Plakat, sondern um bekannte, musikalische Größen der Metal-/Rock-/Hardcore-Szene. Eigentlich wollten wir euch zu Beginn dieses Berichtes vom Festival 2023 erzählen, aber an dieser Stelle soll gleich gesagt sein, dass der Ticketverkauf in vollem Gange ist. Es wurden bereits über 5.000 Tickets verkauft und somit sind ein Drittel der verfügbaren Menge bereits an die festivalhungrige Meute verschickt worden. Wir können euch nur dazu ermutigen dasselbe zu tun und die Vorfreude in Ticketform bei euch zu Hause sicher an den Kühlschrank bzw. die Pinnwand zu heften.

Aber jetzt nochmal etwas zurückgespult in den August 2023. Wie für einige von euch, ist uns das Festival aus den letzten Jahren bereits bekannt und dennoch war die Spannung auf die Tage vor Ort wieder riesengroß. Wie klappt es mit dem Campground? Wie wird das Wetter und wie gut ist der Veranstalter auf die heftigen Wetterumschwünge der letzten Wochen vorbereitet? Was hat sich im Infield verändert? Welche Stände und Hygienemöglichkeiten gibt es auf dem Gelände? Und so weiter und so fort…

Wir sind am Donnerstag angereist und es hat alles reibungslos bei der Einweisung auf die Campingflächen geklappt. Der kleine Teil der Gruppe, der mit einem Bier in der Hand neben den Autos herlaufen wollte, musste sich teilweise echt beeilen bzw. übers Feld abkürzen damit sie nicht den Anschluss an die Autokolonne verlieren.

Auf dem Campingplatz waren in angemessenen Abständen genügend Dixies aufgestellt und für die Säuberung wurde regelmäßig gesorgt. Wir hätten uns lediglich eine Campground-Wasserstelle gewünscht, um sich auch ohne den Weg zu "Shit City" kurz frisch machen zu können oder auch um einfach das Trinkwasser im Camp aufzufüllen. Das ging wohl einigen Leuten so, da wir mehrfach auf eine kleine Wasserspende für Kaffee und Co. angesprochen wurden. Wenn das im nächsten Jahr umzusetzen ist, bekommt der Campingplatz von uns die volle Punktzahl. Die Toilettenversorgung war insgesamt gut organisiert, so dass es zwischen den zahlreichen Bieren gut machbar war in der Nähe und ohne große Wartezeit Platz für neue Getränke zu machen. Auch mit der Dusch- und Pipi-Flatrate waren wir sehr zufrieden, so dass es durch ein zusätzliches Armband unkompliziert funktionierte.

Bereits am Donnerstag ist der Vorplatz geöffnet und die dortige Bühne wird bespielt. Drumherum gibt es natürlich zahlreiche Getränke- und Futterstände, so dass die leibliche Versorgung je nach Bedürfnis bestens geregelt ist. Dieses Jahr konnte man bereits einen kleinen Bereich im Infield betreten, dort nett bei den Ständen vorbei schlendern, wohltätige Organisationen unterstützen, an Glücksrädern drehen und das gewünschte Merchandise ergattern. Trotz nicht ganz so perfektem Wetter verflog die Zeit dort wie im Fluge und wir tummelten uns mit zahlreichen Besucher*innen vor der Bühne. Wer sich die Band Planlos angesehen hat, konnte zudem einem Superhelden auf der Bühne beim Anheizen der Menge beobachten; Batman war da! Der Held mit schwarzem Gewand integrierte sich in die Show und posierte für lustige Fotomomente. Also, falls ihr ihn auf der Bühne gesehen habt, ist das keine merkwürdige Erinnerung aus dem Suff, sondern eher eine lustige Erinnerung aus der Zeit beim Trinken.

Dann ging es munter weiter mit Bands, wie Orbit Culture, Blind Channel oder Malevolence. Spätestens bei Callejon war es rappelvoll und die Menge feierte bei gutem Sound eine grandiose Show. Der abendliche Headliner Pennywise brachte dann um Mitternacht den gesamten Vorplatz zum Beben und verwandelte jeden Quadratzentimeter in Bewegungslaune. Für alle die auch nach später Bühnenshow noch Energie haben, bietet das Partyzelt noch eine gute Herberge zum Weiterfeiern. Wir sind allerdings zurück zum Camp um es überhaupt machbar erscheinen zu lassen am Freitagmorgen wieder um 9 Uhr zur Bühne zu laufen. Das haben wir im letzten Jahr bei Heavy Saurus gelernt, der morgendliche Act macht trotz durchzechter Nacht einfach wahnsinnig viel Spaß. So war es auch dieses Mal mit den Excrementory Grindfuckers! Der Tag startete mit einer grandiosen Bühnenshow im Leoparden- bzw. Neandertaler-Outfit und jeder Menge Bier und Sekt. Die Sonne war an diesem Tag auch mit von der Partie und so wurden wir in Windeseile wach und sofort wieder in die richtige Stimmung gebracht. Die Band lieferte grandios ab und das Publikum tat es genauso! Während man von der Bühne zu der Duschschlange gucken konnte, muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat das Waschritual etwas nach hinten zu schieben. Andererseits gab es für das Warten auf die Dusche keine bessere Unterhaltung. So oder so lohnte sich der frühe Gang zum Festivalgelände und wird auch im nächsten Jahr wieder fest eingeplant.

Der perfekt begonnene Tag sollte auch genauso weitergehen. Das Wetter war absolut auf der Seite des Reload Festivals und lud dazu ein viele Stunden im Infield zu verbringen. Auf der kleinen Bühne im Infield bot die Breakstage täglich ein Programm mit teilweise kurzen Einblicken in unbekanntere Bands, wie Friends don‘t lie.

Auf der großen EMP-Stage spielten größere Bands, wie z.B. Landmvrks oder auch Mr. Hurley & die Pulveraffen, die für den Spaßfaktor nach dem hochkarätigen Metal boten. In der Hitze durften dann Agnostic Front in Aktion treten und den Moshpit in der Sonne zum Glühen bringen. Es waren allerdings auch alle Schattenflecken hart umkämpft, um mit einem kalten Getränk in der Hand das Konzert zu sehen und dabei glücklich im Takt zu schwitzen. Schön war es!

Wie schon auf zahlreichen Festivals durften Skindred auch hier wieder den Nachmittag nutzen, um im besten Bühnenoutfit und mit den kreativsten Sonnenbrillen alles und jeden anzuheizen, dem das Wetter nicht ausreichte. Es war uns eine Freude die Band nach dem Full Force und dem Wacken auch in Sulingen mit einer energiegeladenen Show zu sehen.

Große Begeisterung herrschte auch bei Stick to your Guns und Killswitch Engage. Ein Kracher nach dem anderen, so dass die Zeit zwischen den Auftritten bei einem Schnack zwischen Bierbude und Dixie rasend schnell verflog. Die Beine hatten ja schon den nächsten Job: Moshen, Tanzen, Springen und glücklich sein bei Trivium. Gerade erst in Wacken auf der Faster Stage gesehen konnte das Reload mit der EMP Stage absolut mithalten und hatte dazu bessere Bodenverhältnis, so dass wir dieses Mal nicht zwischen festgeklebten Matschstiefeln standen, sondern die Band in Sneakern abfeiern konnten. Geniales "neues" Konzertgefühl!

Es wurde dunkel und die Vorfreude auf In Flames wuchs stetig. Die meisten Zuschauer*innen dürften die Band schon das ein oder andere Mal gesehen haben. Das brachte allerdings kein müdes Gähnen, sondern gleich mit dem ersten Tönen zu einer fulminanten Lichtshow eine Headliner-würdige Stimmung. Die Songs wurden zwischen Klassikern und neuerem Material gemischt, so dass Mitsingen und Luftholen sich perfekt abwechselten.

Der Tag war zauberhaft und lang. Nach In Flames liefen zahlreiche glückliche Metalheads Richtung Campground. Einige hatten allerdings noch Kraft für Sleep Token, was sich auszahlen sollte. Je nachdem, ob das nächtliche Konzert noch besucht werden konnte oder nicht, wird der Campground zufriedene Träumer*innen  in den Schlafsäcken verbuchen dürfen.

Es ist Samstag! Es geht wieder los!

Zur Duschbeschallung diente die Frog Bob Dosenband, die besonders in Sachen Spaßfaktor am Festivalmorgen was zu bieten hatten. Der Tag war Rand vollgefüllt mit sehenswerten Kapellen. Die ersten Klänge auf dem Infield holten wir uns im punkigen Bereich bei 100 Kilo Herz, die nicht viel Schlaf gehabt haben können als wir, da sie den Abend davor auf dem Stemweder Open Air gespielt hatten. Dem Umstand war allerding nichts anzumerken und es gab ein herrliches Mittags-Punkset. Danach wurde es metallischer: ungarischer Thrash Metal mit Ektomorf. Wahnsinn, wie lange uns diese Band auf Festivals schon begleitet bzw. wie lang unser Metalherz schon schlägt.

Nachmittags haben wir uns von Imminence beschallen lassen und mit vielen Mitfestivalierer*innen dazu entspannt auf der trockenen Rasenfläche vor der Hauptbühne Platz genommen. Gerade nach den Wettereskapaden diesen Sommer war es einfach schön, genussvoll den Klängen zu lauschen und der Band beim Musizieren mit Geige und Co. zuzusehen. Das war auch vor Terror ein perfekter Zeitpunkt. Da hieß es wieder hoch mit dem Popo und ab ins Moshpit. Die Show war wie erwartet energiegeladen und erweckte das Publikum zu neuem Leben. Witzigerweise gab es neben der Bandperformance nicht ein Stückchen Bühnentüdülüt; kein Banner, keine Aufbauten, kein gar nichts, außer eine schwarz in schwarze Bühnengrundkonstruktion. Man hat also nichts verpasst, wenn man einfach im Circlepit auf seine Füße und sein Bier geachtet hat.

Optisch interessanter wurde es dann bei J.B.O. und dem farbenfrohen „Fun-Metal“-Auftritt. Die Coverversionen luden zum Mitsingen ein und sorgten bestimmt für den ein oder anderen Ohrwurm des Tages.

Die musikalische Mischung und das Erinnern an die Teenagerzeit ging munter weiter. Sepultura hatte einen klangvollen Auftritt und brachte direkt vor den Guano Apes Stimmung ins Infield. Bei der Band spielte auch noch der Wetter-Gott eine tragende Rolle und zauberte nach einigen kurzen Schauern einen schillernden Regenbogen über die Bühne.

Nach kurzer Verschnaufpause sollte es mit While She Sleeps mehr als nach vorne gehen. Es ging steil nach oben! Crowdsurfen oder Crowdsurfen auf Crowsurfer*innen war Aufgabe der Stunde. Das Publikum ging passend zur Bühnenperformance tierisch ab und machte das Reload zum perfekten Konzertort.

Wer denkt das ist nicht zu toppen, hat nicht mit Beartooth gerechnet! Auch hier war die Stimmung und die Set-List grandios! Zudem war es schon dunkler, so dass die Lichtshow eine wunderbare Wirkung hatte und die Gesangspassagen des Publikums brillant ausleuchtete.

Während für uns damit die Highlights der großen Bühnen alles durch gerockt hatten, freuten sich zahlreiche Festivalierer*innen auf Powerwolf, die den Abschluss auf der EMP-Stage machen durften. Das Infield war im vorderen Bereich gerammelt voll und die Bühnenshow wurde gebührend abgefeiert. Den Auftritt der Power-Metal-Band konnte man mit einer Art Musical vergleichen. Es war spannend zu verfolgen, wann welche Banner gehisst wurden, welche Umbauten in den Vordergrund gerückt wurden und welche Feuereffekte zum Einsatz kamen.

Infield-Schließung bedeutete nicht gleich Ende des musikalischen Programms. Auf der kleinen Bühne hatten Mantar ihren Auftritt. Die Bremer Band hatte an dem Tag bereits auf dem Elbriot in Hamburg gespielt und danach den Weg nach Sulingen angetreten. Während die letzen Klänge von Powerwolf herüber wehten und das Feuerwerk den Nachthimmel erhellte, begann die zweiköpfige Band mit ihrem Konzert in blauem Bühnennebel. Trotz später Stunde und dem letzten Festivaltag waren zahlreiche Metalheads noch motiviert die Band zu supporten. Es wurde bis zum allerletzten Klang gepogt und getrunken. Ein herrlicher Ausklang!

Soooo und jetzt sind wird gespannt auf die nächsten Bandbestätigungen und verweisen euch noch auf das Aftermovie, in dem wunderbar eingefangen ist, was vor Ort geboten wurde (incl. Shuttle zum Schwimmbad und Mitmach-Angeboten auf dem Infield).

https://www.youtube.com/watch?v=xAzl1QwSOLk

Rockige Grüße eure B.

 

- bs